Vorbereitungen für die Weltreise: Impfungen
“Wo soll’s denn hingehen?”
“So ganz genau können wir das noch gar nicht sagen. Eigentlich gibt es nichts, was wir nicht sehen wollen. Also hätten wir gerne einmal das Komplettprogramm für alle abgelegenen Ecken der Welt”
So ungefähr hat unser Gespräch in der Impfsprechstunde angefangen, als wir vor circa zwei Monaten dort aufgelaufen sind. Im Laufe der Vorbereitungen für die große, weite Reise muss man sich eben auch mit dem Thema Impfungen auseinandersetzen. Und das am Besten nicht zu spät: Man sollte sich spätestens ein halbes Jahr vor Abreise darum kümmern, denn manche Impfungen müssen in zeitlichen Abständen mehrfach in den Arm gespritzt werden. Also, am besten gleich ab zur Beratung beim Tropenarzt.
Vieles kann, muss aber auch nicht. Es kommt immer darauf an, in welche Länder man reist, wie lange man dort bleibt UND vor allem, auf welche Art man reist. Macht eben einen Unterschied, ob ich mich ausschließlich in schicken Hotels und Restaurants aufhalte, oder ob ich mich quer durch das lokale Streetfood durchprobiere, in der Natur schlafe und auch mal ein paar Tage fernab der Zivilisation verbringe, wo ich keinen Zugang zu abgepacktem Wasser habe.
Wir wollen auch jenseits von ausgetretenen Pfaden unterwegs sein. Also haben wir uns dahingehend von unserem Tropenarzt beraten lassen.
Welche Impfungen brauchen wir für unsere Reise?
Wir haben eine Tabelle angelegt, auf der wir neben dem für Deutschland empfohlenen Impfschutz alle zusätzlichen Impfungen die wir erhalten haben (oder noch erhalten werden) eingetragen haben. Durch vorherige Auslandsaufenthalte in Afrika und Asien hatten wir bereits schon einige Impfungen. Wir haben sie trotzdem hier eingetragen, schließlich hätten wir sie jetzt gebraucht, wenn wir sie noch nicht gehabt hätten.
Die jeweiligen Krankheitsverläufe haben wir bewusst ausgelassen. Das ist nicht schön und macht schlechte Laune… sicherlich ist alles fies oder lebensgefährlich, daher sparen wir uns das!
Wichtig ist außerdem noch, dass Nachweise für bestimmte Impfungen (v.a. Gelbfieber) bei der Beantragung mancher Visa oder bei der Einreise verlangt werden kann. Also am Besten vorher genau informieren, falls die Route feststeht.
Wogegen? | Grundimmunisierung nach | Übertragungsweg | Region |
Typhus | 1x injiziert
schützt 3 Jahre oder 3x Schluckimpfung Abstand von jeweils 2 Tagen schützt 1 Jahr |
verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel | Asien; Afrika; Lateinamerika |
Hepatitis A | 2x
Abstand von 6-12 Monaten schützt 10 Jahre |
verunreinigtes Wasser oder Nahrungsmittel | Asien; Afrika; Lateinamerika |
Hepatitis B | 3x
Abstand von 4 Wochen; dann wieder nach 6-12 Monaten schützt 10 Jahre |
Körperflüssigkeiten, v.a. sexueller Kontakt | Asien; Afrika; Lateinamerika |
Meningokokken | 1x
schützt 3 Jahre |
Tröpfcheninfektion | v .a. tropisches Afrika südlich der Sahara; Asien & restl. Welt |
Tollwut | 3x
in drei Wochen regelmäßige Auffrischung sinnvoll |
von Tier auf Mensch | Asien; Afrika; Lateinamerika |
Japanische Enzephalitis | 2x
Abstand von 4 Wochen schützt 2 Jahre |
Stechmücken | ländliche Gebiete Süd- und Südostasiens |
Cholera | 2x (Schluck-Impfstoff)
Abstand von 7 Tagen direkt vor Abreise schützt 2 Jahre |
verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel | Südasien; Afrika |
Gelbfieber | 1x
schützt lebenslang |
Stechmücken | Lateinamerika; Asien |
Sicherlich kann man gerade auch bei kürzeren Reisen auf die ein oder andere Impfung verzichten – das muss ja jede/r selbst entscheiden. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann man bei Trinkwasser und Nahrungsmitteln einfach folgende Regel befolgen: Cook it, peel it or forget it!
Wofür gibt es keine Impfungen?
Malaria: Wird abends/nachts durch Stechmücken übertragen. Die Krankheit ist in vielen tropischen und subtropischen Gebieten in Südostasien, Lateinamerika und Afrika verbreitet. Eine Prävention ist leider nur durch die Vermeidung von Mückenstichen möglich. Dies geht am besten mit
- langer Kleidung
- Moskitospray und
- einem Netz zum Schlafen (alternativ auch Klimaanlage).
Es gibt Gebiete mit verschieden hohem Infektionsrisiko. Daher kann man sich für weniger riskante Regionen ein sogenanntes Standby-Medikament für den Notfall mitnehmen. Falls Symptome auftreten und kein Arzt in den nächsten 24 Stunden erreichbar sein sollte, kann man sich kurzfristig selbst helfen (bis ein Arzt gefunden ist).
In Gebieten mit sehr hohem Risiko kann man vor, während und nach der Reise Tabletten zur Prophylaxe nehmen. Ich habe jedoch schon miterlebt, dass Menschen trotzdem an Malaria erkrankt sind. Dazu hatten einige auch teilweise heftige Nebenwirkungen. Ich habe damals auf die teuren Pillen verzichtet und würde es wieder so handhaben.
Dengue: Ist ebenfalls eine Tropenkrankheit, die von Stechmücken in Südostasien, Lateinamerika und Afrika übertragen wird. Aber Achtung: im Gegensatz zu Malaria wird es vor allem von tagaktive Mücken übertragen. Ist schon echt gemein, dass man noch nicht mal tagsüber seine Ruhe hat…
Zika-Virus: Da wären wir schon wieder bei den Stechmücken, die haben es eben faustdick hinter den Ohren… Es ist aber auch eine Übertragung von Mensch-zu-Mensch durch sexuallen Kontakt möglich. Aktuell ist das Virus v.a. in Süd- und Mittelamerika und Südostasien zu finden.
Was zahlt die Krankenversicherung?
Eine wichtige Frage, denn bei den ganzen Impfungen kann sehr schnell ein stolzes Sümmchen zusammenkommen.
Nun ja, leider gibt es keine Pauschalantwort darauf. Letztendlich entscheidet eben jede Krankenkasse selbst, was sie erstattet und was nicht. Man kann natürlich erstmal bei der eigenen Kasse nachfragen. Wir haben bei unserer Recherche folgende Liste des Zentrums für Tropenmedizin gefunden, bei der die Kostenübernahme vieler gesetzlicher Krankenkassen eingetragen ist. Wichtig ist es hier auch das Kleingedruckte zu lesen!
Leider haben wir von unseren Krankenkassen nur einen Teil unserer Impfkosten erstattet bekommen. Es gibt jedoch auch andere Reisende, die bei der Erstattung mehr Glück hatten. Im Nachhinein wäre es aus finanzieller Sicht sinnvoller gewesen, die Krankenkasse zu wechseln.
Abschließend ist unsere Empfehlung, sich frühzeitig Gedanken über die Impfungen zu machen und vorab Informationen einzuholen, welche Krankenkasse einem am Besten dabei unterstützt.
Quellen:
https://www.crm.de/reiseimpfungen/Reiseimpfungen.pdf
Seid vorsichtig mit dem Impf-Cocktail, den Ihr hier einfach so lapidar empfehlt.
Wenn Ihr gesund seid, dann benötigt Ihr keine einzige Impfung – nicht jetzt und auch nicht morgen.
Hallo Ben,
danke für deinen kritischen Kommentar. Wir sind keine Mediziner und geben deshalb auch keine medizinischen Empfehlungen. Wir berichten hier nur über unsere Erfahrungen und wie wir uns geschützt haben.
Über unsere Art zu reisen sind wir einem größeren Risiko ausgesetzt Tropenkrankheiten zu bekommen. Unser Rat ist es, wenn man eine große Reise plant, sich frühzeitig mit der Thematik zu beschäftigen und für die Beratung einen Facharzt aufzusuchen.
Die Entscheidung wer sich für was impfen möchte ist natürlich jedem selbst überlassen 😉
Impfen ist definitiv sinnvoll und richtig. Ich bin häufig in Südeurpoa unterwegs und deshalb auch gegen Hepatitis geimpft. Die Techniker Krankenkasse unterstützt Reiseimpfungen sehr umfangreich.
Hallo Silencer,
leider wissen die meisten Menschen nicht über die Wirksamkeit und das Risiko einer Impfung Bescheid.
Gerade die Hepatitis Impfungen sind höchst zweifelhaft und richten weltweit mehr Schaden an als das sie Nutzen stiften.
Naja, wohl bekomms!
Hallo Impfgegner,
Weißt du, was mehr Schaden anrichtet als Hepatitismpfungen? 1. Hepatitis 2. impfgegnergeschwurbel.
Bussi!
Hallo Silencer,
dazu muss man kein Gegner sein – überhaupt nicht.
Ich war immer ein absoluter Befürworter, bis ich mich habe impfen lassen (Hepatitis A & B).
Anschließend Allergien und Diabetes. Deshalb bin ich etwas sensibilisiert, was das Thema Impfungen und Medikamentengabe angeht. Nicht mehr und nicht weniger.
Habe nach meiner Impfung mit vielen Ärzten gesprochen, die mir von der Wirkungslosigkeit und dem hohen Nebenwirkungsrisiko berichtet haben – leider erst NACH der Impfung. Der Tropenmediziner, der mich geimpft hat, hatte mir davon nichts erzählt. Gar nichts. Er hat mich nicht über das mögliche Risiko aufgeklärt.
Übrigens:
Die Krankheit vermeidest Du, indem Du Blutkontakt zu an Hepatitis B Erkrankten verhinderst und keinen Sex mit ihnen hast.
Keine Ahnung, was Du da im Urlaub machst, aber effektiver geht es nicht. Ansonsten kannst Du Dich mit Hep B nicht anstecken.
Hep. A ist übrigens harmlos.
Naja…ich will hier niemanden überreden.
Macht Eure Erfahrungen und ich wünsche Euch viel Glück, dass bei den Impfungen und Reisen nichts mit Euch passiert.
Hi Ben, ich bin da nicht ganz so gelassen. Ja, Nebenwirkungen können auftreten – sind aber in der Regel sehr schnell wieder vorbei, es sei denn, es lagen ohnehin Autoimmunkrankheiten vor. Bei gesunden Menschen sind die Nebenwirkungen auf jeden Fall kein Vergleich zu den Folgen unter denen man zu leiden hat, wenn man sich die echte Krankheit fängt.
Hep A ist übrigens nicht harmlos – es gibt Fälle, die nicht wieder ausheilen und die Leber chronisch entzündet bleibt. Mein Stiefvater ist letzten Monat daran gestorben, nachdem noch etwas anders dazukam und die vorgeschädigte Leber von jetzt auf gleich versagte. Und Blut und Körperflüssigkeiten von anderen zu vermeiden ist ein guter Vorsatz, aber nicht immer machbar – das reicht vom Kellner, der auf Dein Essen niest, bis hin zur ersten Hilfe bei einem Unfall, bei dem Du mit Blut in Kontakt kommst.
Ich kann mich deinem Schlusswort aber nur Anschließen: Ich wünsche ebenfalls alles Gute, damit auf Reisen nichts passiert!
Danke für den Artikel:) Gibt mir genau den Überblick, den ich für meine Südamerikareise nächstes Jahr gesucht habe.
Beste Grüße!
Vielen Dank für deinen Beitrag zu den Impfungen, die bei einer Weltreise notwendig sind. Ich wusste nicht, dass man für die Beantragung mancher Visa bestimmte Impfungen braucht. Ich plane gerade eine Reise durch Südamerika und will mich von meinem Arzt in Regensburg beraten lassen, welche Impfungen dafür empfohlen werden.